Zucker schmeckt süss und macht froh. Doch das, was wir als "Zucker" bezeichnen, ist vor allem ungesund. Wirklich gefährlich sind versteckte Zucker. Sie sind in Lebensmitteln wie Joghurt oder Müesli zu finden, die eigentlich als gesund gelten. Sie können sich aber auch in Fertigprodukten verstecken. Oder in Lebensmitteln, die gar nicht unbedingt süss schmecken: zum Beispiel in Essiggurken oder Ketchup.
Biologisch gesehen überflüssig
"Zucker in der Nahrung ist komplett überflüssig", sagt PD Dr. med. Bettina Wölnerhanssen, Ärztin und Leiterin der St. Clara Forschung AG. Sie meint damit den kalorischen, raffinierten Zucker, den wir unserem Essen zufügen. "Was unser Körper braucht, kann er selber produzieren, aus komplexen Kohlenhydraten, Fett und Proteinen."
Gesündere Zuckeralternativen
Für alle, die es dennoch süss mögen, hat die Wissenschaftlerin aber auch Alternativen: In der St. Clara Forschung AG forscht sie zu natürlichen Zuckeraustauschstoffen wie Xylit (Birkenzucker) und Erythrit. Wie bisher nachgewiesen werden konnte, sättigen diese Ersatzstoffe, enthalten keine Kalorien, lassen den Insulinspielen nicht ansteigen und fördern keine Karies. Eine positive Auswirkung auf die Darmflora haben sie zumindest in Tierversuchen gezeigt und es sieht auch so aus, als ob das Belohnungssystem auf diese Stoffe reagierte. Xylit und Erythrit können also gute und gesündere Zuckeralternativen sein. Gleichzeitig wäre es wichtig, dass wir uns daran gewöhnten, weniger süss zu essen.
Podcasts zur SRF Themenreihe
Für die Themenreihe «Zucker» gibt PD Dr. med. Bettina Wölnerhanssen wissenschaftsbasierte Einblicke aus der Forschung:
Zucker: Ein Würfeli, viele Meinungen
Wer bestimmt, wie viel Zucker wir essen?
Zucker und Zuckerersatz: die neusten Erkenntnisse
Für den Zucker wird im Bundeshaus lobbyiert
«Zucker-Challenge»: Ein Erlebnisbericht