Clarunis Hernienzentrum
Das Hernienzentrum bietet Patientinnen und Patienten Behandlungen von der ambulanten Leistenhernienoperation bis zur komplexen Bauchdeckenrekonstruktion an.
- Leisten- und Schenkelhernien
- Nabel- und Oberbauchhernien
- Narbenhernien
- Komplexe Bauchdeckenrekonstruktion
- Stomahernien
- Rektusdiastase
- Zwerchfellbrüche
Hernien oder auch «Brüche» entstehen durch Schwachstellen in der bindegewebigen und muskulären Bauchwand. Die häufigsten Formen sind Leistenbrüche, Schenkelbrüche, Narbenbrüche und Nabelbrüche. Durch die sogenannte Bruchlücke können sich vor allem Darmanteile bis unter die Haut vorwölben. Kommt es zu einer Einklemmung besteht die Gefahr, dass der Bruchinhalt abstirbt und es muss notfallmässig operiert werden.
Sprechstunden
Die Anmeldung in die Herniensprechstunde kann über Ihren Hausarzt oder Zuweiser erfolgen. Sie können sich aber auch selbst bei uns für eine Beratung in unserer Herniensprechstunde anmelden oder online einen freien Term in unserer Sprechstunde buchen.
Kontakt
T +41 61 777 76 76
info(at)clarunis.ch
Wir bieten mehrere Herniensprechstunden sowohl am Claraspital wie auch am Universitätsspital Basel an. Bei dringlichen Problemen bieten wir Ihnen einen kurzfristigen Termin an.
Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie nach DHG
Das Clarunis Hernienzentrum hat das Siegel «qualitätsgesicherte Hernienchirurgie» erhalten. Dieser Qualitätsnachweis der DHG attestiert, dass Patient/-innen von einer Behandlung gemäss festgelegter Qualitätindizes wie Fallzahlen, niedriger komplikationsrate und kontinuierlicher Fort- und Weiterbildung profitieren.
Hohe Qualität und persönliche Betreuung
Die Versorgung von Leisten- und Bauchwandhernien gehört zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen überhaupt. Unter einem «Bruch» versteht man das Hervortreten von Bauchfell oder Eingeweide durch eine Lücke in der Bauchwand. Mehr als jeder Zehnte muss sich im Verlauf des Lebens einer Hernienoperation unterziehen. Bei Clarunis führen wir jährlich mehr als 800 Hernienoperationen durch. Die Behandlung erfolgt nach den neuesten internationalen Richtlinien und wisschaftlicher Evidenz. Da die Erfahrung für den Erfolg einer Hernienversorgung entscheidend ist, haben wir ein spezialisiertes Hernienteam gebildet. Dies trägt entscheidend dazu bei, die Rückfallrate tief und die Zeit der Genesung nach der Operation kurz zu halten.
Patienten des Hernienzentrums Clarunis werden persönlich während der gesamten Behandlung – von der Sprechstunde vor der Operation, der Operation selbst bis hin zur Nachkontrolle – durch den gleichen Chirurgen betreut. Wir legen Wert darauf, kurzfristige Termine zu vergeben und stehen im Bedarfsfall rund um die Uhr zur Verfügung.
Ursache/Symptome
Die männliche Leiste ist auf Grund der Anatomie eine Schwachstelle der Bauchwand. Auch an der Bauchwand können Hernien auftreten. Am häufigsten sind, zumeist angeborene, Nabelbrüche. Weitere Schwachstellen finden sich in der Mittellinie im Oberbauch sowie im seitlichen Unterbauch.
Auch nach einer Operation kann sich im Bereich der Narben eine Hernie entwickeln. Das Risiko für die Entwicklung einer Narbenhernie ist abhängig von der Art der Voroperation, der Grösse der Narbe, vom Alter und von allfälliger Grunderkrankung. Bei Patienten mit einem künstlichen Darmausgang kann sich die Lücke um das Stoma erweitern.
Die Diagnose kann meistens klinisch durch Abtasten der Bauchwand gestellt werden. Manchmal kann schon rein optisch die Vorwölbung beim stehenden Patienten gesehen werden. In manchen Fällen sind die Brüche jedoch sehr klein und versteckt und können trotzdem starke Beschwerden verursachen. In diesen Fällen ist es sinnvoll, zur Diagnose oder aber auch Operationsplanung eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomographie durchzuführen.
Behandlung
Erstmalig inseitig aufgetretene Leistenhernien können ambulant operiert werden. Nach der Operation erfolgt die Überwachung auf unserer, direkt dem Operationstrakt angegliederten, Tagesstation. Die medizinische Versorgung ist mit einer durchgehenden Betreuung durch unsere Stationsärztin sichergestellt. Ambulante Patienten werden von uns auch nach Spitalaustritt weiter betreut.
Symptomatische Hernien sollten immer operiert werden, asymptomatische Nabel- und Schenkelbrüche wegen der Einklemmungsgefahr ebenso. Prinzipiell muss die Haut über dem Bruch eröffnet werden und die muskuläre Bauchdecke wird rekonstruiert. In vielen Fällen wird heutzutage ein Kunststoffnetz zur Verstärkung eingelegt, da die Rezidivrate dadurch deutlich verringert wird.
Vor einer Hernienoperation werden Patienten in einer Sprechstunde ausführlich beraten. Ultraschall, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie können die klinische Untersuchung nach Bedarf ergänzen. Prinzipiell bieten wir die offenen Operationsverfahren aber auch endoskopische Operationsverfahren zur Versorgung von Brüchen an.
Die minimal-invasive Technik zur Versorgung von Leisten und Schenkelbrüchen hat sich in den letzten Jahren weitgehend etabliert. Dabei werden die Bruchlücken in der Leiste in Schlüssellochtechnik mit einem Kunststoffnetz überdeckt. Je nach individueller Situation und allfälligen Voreingriffen erfolgt alternativ die Versorgung in offener Technik über einen kurzen Leistenschnitt. Ihr behandelnder Chirurg wird mit Ihnen besprechen, welche Operationsmethode für Sie die geeignetste ist.
Durch den Leistenkanal Verlaufen beim Mann der Samenleiter und die Gefässe der Hodendurchblutung. Bei der Frau befindet sich dort ein Band, welches ein Teil des Befestigungsapparates der Gebärmutter ist. Beim Leistenbruch handelt es sich um ein Hindurchtreten von Bauchfell oder Eingeweiden durch den Leistenkanal. Zumeist macht sich dies in Form einer sichtbaren Vorwölbung im Bereich der Leistenregion bemerkbar. Neben einem störenden Gefühl können auch Schmerzen in unterschiedlicher Ausprägung Symptom der Erkrankung sein. Diese treten dann häufig nach Belastungen wie längerem Stehen oder Laufen auf.
Schenkelhernien entstehen am Durchtritt der Blutgefässe der Beine durch das Becken. Durch diese Schenkelpforte können ebenfalls Bauchorgane hindurchtreten. Die Therapie des Leisten- und Schenkelbruches besteht in einer operativen Versorgung.
Hierzu stehen mehrere chirurgische Verfahren zur Verfügung. Bei erwachsenen Patienten werden dabei nicht auflösbare Kunststoffnetzes zur Verstärkung der Bauchdecke eingesetzt. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit eines späteren Wiederauftretens des Bruches.
Als besonders schonend und mit kosmetisch ansprechendem Ergebnis haben sich die minimalinvasiven Techniken erwiesen. Diese werden, je nach Technik, die durchgeführt wird als TEP oder TAPP bezeichnet, wobei sich die Ergebnisse der beiden Techniken nicht unterscheiden. Diese stellen mittlerweile den Goldstandard in der Behandlung von Leisten- und Schenkelbrüchen dar. Die Operation wird über insgesamt drei kleine Schnitte, am Bauchnabel und in der Mittellinie darunter durchgeführt. Die Schnitte sind ca. 5-12mm lang und meist ein Jahr nach der Operation kaum noch sichtbar. Ein weiterer Vorteil der minimalinvasiven Techniken besteht in der Möglichkeit beide Seiten gleichzeitig versorgen zu können.
Total extraperitoneale Hernioplastik (TEP): Bei dieser minimalinvasiven Technik erfolgt die Präparation der anatomischen Strukturen streng ausserhalb der Bauchhöhle in den Schichten Bauchdecke. Der Bruch wird aus dem Leistenkanal ausgelöst und die Strukturen an ihre anatomisch korrekte Position zurückgebracht. Anschliessend wird ein Kunststoffnetz zum Verschluss der Bruchlücken eingebracht.
Transabdominelle präperitoneale Hernioplasitk (TAPP): Hierbei wird zunächst minimalinvasiv in die Bauchhöhle eingegangen. Das Bauchfell im Bereich des Bruches wird sodann eröffnet und der Bruch anschliessend an seine korrekte anatomische Position zurückgebracht und die Bruchlücken anschliessend mit einem Kunststoffnetz verschlossen. Abschliessend wird das am Anfang eröffnete Bauchfell wieder mittels Naht verschlossen.
Bei manchen Patienten sind die minimalinvasiven Techniken jedoch nicht durchführbar oder nicht sinnvoll. Ein Beispiel hierfür stellen erheblichen Voroperationen im Bauchbereich dar. In solchen Fällen stellen offene Verfahren, die über einen Leistenschnitt durchgeführt werden, eine gute und sichere Alternative dar.
Inguinalherniennetzplastik nach Lichtenstein: Bei der Technik nach Lichtenstein erfolgt der Zugang zur Leistenregion über einen ca. 5-6 cm langen Schnitt in der Leistenregion. Der Leistenkanal wird anschliessend eröffnet und die Strukturen des Bruches anschliessend an ihre korrekte anatomische Position zurückgebracht. Die durch den Bruch geschwächte Hinterwand des Leistenkanals wird anschliessend mit einem Kunststoffnetz verstärkt und der Leistenkanal zum Abschluss wieder verschlossen.
Im Bereich der vorderen Bauchdecke können im Laufe des Lebens ohne konkrete Ursache Brüche auftreten. Am häufigsten findet sich hierbei eine Hernie im Bereich des Nabels. Durch die Bruchlücke tritt zumeist das an das Bauchfell anhängende Fettgewebe hindurch. Bei grösseren Bruchlücken kann es aber auch zum Hindurchtreten von Bauchfell und Eingeweiden kommen. Neben Nabelbrüchen können an der vorderen Bauchdecke auch sogenannte Oberbauchhernien (epigastrische Hernien) in der Mittellinie oberhalb des Nabels auftreten.
Die Brüche können neben einer unangenehmen und kosmetisch störenden Vorwölbung auch Schmerzen in unterschiedlicher Ausprägung verursachen.
Die Therapie der Nabel- und Oberbauchhernien besteht in der operativen Versorgung.
Hierbei stehen mehrere chirurgische Verfahren zur Verfügung.
- Kleine Hernien mit einem Durchmesser von unter einem Zentimeter können mittels einfacher Naht verschlossen werden.
- Bei mittelgrossen und grösseren Hernien bedarf es in der Regel der Einpflanzung eines nicht auflösbaren Kunststoffnetzes in die Bauchdecke. Das Netz kann dabei offen über einen kleinen Schnitt oder minimalinvasiv eingebracht werden.
Die Wahl des Verfahrens wird durch die Morphologie des Bruches und die individuellen Risikofaktoren des Patienten bestimmt.
Insbesondere bei schlanken Patienten kann mit einem kosmetisch ansprechenden Ergebnis über einen kleinen Schnitt an der Nabelhaut das Netz eingebracht und die Bruchlücke verschlossen werden.
Bei grösseren Brüchen und bei Patienten mit erhöhtem Körpergewicht wäre für den Zugang zur Bauchdecke ein entsprechender grösserer Schnitt erforderlich. In diesen Fällen steht alternativ ein minimalinvasives Verfahren mit drei 5-12mm langen Schnitten an der Seite zur Verfügung. Auch bei den minimalinvasiven Verfahren werden Kunststoffnetze eingesetzt.
Offener Nahtverschluss: Dieses Verfahren kommt in der Regel bei kleinen Brüchen bis zu einem Durchmesser von ca. 1cm zur Anwendung: Hierbei wird an der Stelle des Bruches ein kleiner Schnitt durchgeführt. Das im Bruch befindliche Gewebe wird sodann an seine ursprüngliche Position zurück verbracht. Anschliessend wird die Bruchlücke mittels einer Naht verschlossen.
Offene Versorgung mit Netzeinlage: Bei Brüchen die eine Grösse von mehr als 1cm haben ist es in der Regel erforderlich ein Kunststoffnetz zur Verstärkung der Bauchdecke einzubringen. Wird das Netz offen eingebracht, erfolgt über dem Bruch ein kleiner Schnitt. Das im Bruch befindliche Gewebe wird an seine korrekte Position zurück verbracht und anschliessend das Bauchfell an der Innenseite der Bauchdecke von dieser abgelöst. In diesem neu geschaffenen Raum zwischen Bauchfell und Bauchdecke wird sodann das Netz platziert und mit Nähten fixiert. Anschliessend wird die Bruchlücke mit Nähten verschlossen.
Endoskopische Versorgung in der IPOM-Technik: Bei der endoskopischen Versorgung werden an der Seite des Bauches drei kleine Schnitte angebracht und über diese in die Bauchhöhle eingegangen. Von hier aus wird die Bruchlücke von dem darin befindlichen Gewebe befreit und anschliessend nach Möglichkeit mittels Naht verschlossen. Anschliessend wird zur Verstärkung der Bauchdecke ein Kunststoffnetz von innen gegen die Bauchdecke angebracht, um diese an der Stelle des Bruches zu verstärken.
Endoskopische Versorgung in der total extraperitonealen Technik (eTEP): Bei dieser eher neuen Technik wird ein Eingehen in die Bauchhöhle vermieden. Die Operation wird in den schichten der Bauchmuskulatur hinter den geraden Bauchmuskeln und vor deren hinteren Bindegewebsschicht durchgeführt. Dabei wird der Inhalt des Bruches an seine korrekte Position zurück verbracht, die Bruchlücke mittels Naht verschlossen und anschliessend die Bauchdecke mit einem Kunsstoffnetz verstärkt.
Narbenhernien sind ebenfalls Brüche der Bauchdecke. Im Gegensatz zu Nabel- und Oberbauchhernien haben Narbenhernien ihre Ursache in einer stattgehabten Operation der Bauchregion. Im Bereich von ehemaligen Bauchschnitten kann es unter der Haut zu Heilungsstörungen der Bauchdecke kommen. Hieraus resultieren Lücken in der Bauchdecke, durch welche das Bauchfell oder Eingeweide hindurchtreten können.
Am häufigsten treten Narbenhernien nach operativem Zugang über die Mittellinie auf, können aber prinzipiell an jedem ehemaligen Zugang an der Bauchdecke auftreten.
Neben einer störenden Schwellung können Narbenhernien auch Schmerzen in unterschiedlicher Ausprägung verursachen. Sie neigen zudem dazu, im Laufe der Zeit grösser zu werden. Dies macht sie schwieriger zu versorgen und kann zu Funktionseinschränkungen der Bauchdecke führen.
Daher sollten Narbenhernien in der Regel immer operativ versorgt werden.
Hierbei stehen mehrere chirurgische Verfahren zur Verfügung. Diese beinhalten allesamt die Implantation eines nicht auflösbaren Kunststoffnetzes zur Verstärkung der Bauchdecke. Hierdurch wird das Risiko eines Wiederauftretens des Bruches reduziert.
Zur Behandlung stehen darüber hinaus offene und minimalinvasive Verfahren zur Verfügung. Die genaue Verfahrenswahl wird in erster Linie durch die Morphologie des Bruches bestimmt. Wenn immer möglich fällt die Wahl auf ein minimalinvasives Verfahren, da so die Rate an unerwünschten Ereignissen nach der Operation reduziert werden kann.
Hierbei helfen technische Fortschritte, die allesamt am Hernienzentrum Basel zur Verfügung stehen, dieses Ziel immer mehr Fällen zu erreichen.
Jedoch kann es bei sehr grossen Hernien oder Hernien an ungünstigen Lokalisationen immer noch erforderlich sein, den Eingriff über ein Wiedereröffnen der alten Narbe durchzuführen.
Offene Versorgung mit Netzeinlage hinter der Bauchmuskulatur: Hierbei wird die Narbe des alten Schnittes wieder eröffnet. Etwaig vorliegende Verwachsungen der Bauchdecke werden gelöst. Anschliessend erfolgt die Rekonstruktion der Bauchdecke. Hierzu wird zunächst die Bindegewebsschicht hinter der Bauchmuskulatur von den geraden Bauchmuskeln abgelöst. In diesem so geschaffenen Raum wird zur Verstärkung der Bauchdecke ein Kunststoffnetz eingebracht. Anschliessend wird die Bauchdecke mittels einer Naht über dem Netz verschlossen.
Endoskopische Versorgung in der IPOM-Technik: Bei der endoskopischen Versorgung werden an der Seite des Bauches drei kleine Schnitte angebracht und über diese in die Bauchhöhle eingegangen. Etwaige Verwachsungen der Bauchorgane, die durch die Voroperation entstanden sind, werden gelöst. Von der Bauchhöhle aus wird die Bruchlücke von dem darin befindlichen Gewebe befreit und anschliessend nach Möglichkeit mittels Naht verschlossen. Anschliessend wird zur Verstärkung der Bauchdecke ein Kunststoffnetz von innen gegen die Bauchdecke angebracht, um diese an der Stelle des Bruches zu verstärken.
Endoskopische Roboter-assistierte Versorgung mit Netzeinlage: Bei dieser neuen, minimalinvasiven Technik wird ebenfalls ein Zugang von der Seite der Bauchdecke durchgeführt. Etwaige Verwachsungen der Bauchorgane, die durch die Voroperation entstanden sind, werden gelöst. Durch die Zuhilfenahme des Operationsroboters ist es nun möglich auch minimalinvasiv die Schichten der Bauchmuskulatur sehr exakt zu präparieren und so eine Platzierung des Kunststoffnetzes ausserhalb der Bauchdecke zu ermöglichen. Dabei wird die hintere Bindegewebsschicht der Bauchdecke von den geraden Buchmuskeln abgelöst. Die Bruchlücke wird von darin befindlichem Gewebe befreit und anschliessend mittels Naht verschlossen. In den neu geschaffenen Raum hinter Bauchmuskulatur wird sodann ein Kunststoffnetz zur Verstärkung der Bauchdecke eingebracht und dieses mit der hinteren Bindegewebsschicht bedeckt. Somit hat das Netz keinen Kontakt zu den Organen der Bauchhöhle.
Sehr grosse Brüche der Bauchdecke oder Brüche an anderer Stelle wie der Mittellinie, bedürfen häufig einer komplexen Bauchdeckenrekonstruktion, um eine anatomisch korrekte Wiederherstellung der Bauchdecke zu ermöglichen. Hierzu stehen mehrere Strategien zur Verfügung:
Vorbehandlung der seitlichen Bauchmuskulatur mit Botox: Hierbei wird die seitliche Bauchmuskulatur auf beiden mit Botox für einige Wochen gelähmt. Dies führt zu einem reduzierten seitlichen Zug auf die Bauchdecke und ermöglicht im Anschluss die Bruchlücke in der Mittellinie mit deutlich reduzierter Spannung zu verschliessen. Die Rekunstruktion der Bauchdecke erfolgt sodann in der Regel mittels eines offenen Verfahrens und Einbringen eines Netzes hinter die Bauchmuskulatur.
Vordere Komponentenseparation: Hierbei wird ein Teil der seitlichen Bauchmuskeln an Ihrem Ansatz der Bauchdecke abgetrennt. Dies führt zu einem reduzierten seitlichen Zug auf die Bauchdecke und ermöglicht im Anschluss die Bruchlücke in der Mittellinie mit deutlich reduzierter Spannung zu verschliessen. Die Rekunstruktion der Bauchdecke erfolgt sodann in der Regel mittels eines offenen Verfahrens und Einbringen eines Netzes hinter die Bauchmuskulatur.
M. transversus abdominis Release: Bei dieser Technik erfolgt eine Päparation der hinteren Schicht Bauchdecke entlang des hinteren seitlichen Bauchmuskels (M. transversus abdominis) bis weit in die Flankenregion auf beiden Seiten. Dies ermöglicht bei grossen Bruchlücken neben einem spannungsfreien Verschluss der Bauchdecke auch die Einlage eines möglichst grossen Netzes. Der Eingriff kann offen oder minimalinvasiv mit dem Operationsroboter durchgeführt werden.
Hernien im Bereich eines künstlichen Darmausganges (Stomahernien): Bei der Anlage eines künstlichen Darmausganges ist es erforderlich eine entsprechende Durchtrittsstelle für das Stoma an der vorderen Bauchdecke zu schaffen. Diese Durchtrittsstelle stellt sodann eine Schwachstelle der Bauchdecke dar. Sie kann sich im Laufe der Zeit vergrössern, was zu einem zusätzlichen Hindurchtreten von Darmstrukturen neben dem Stoma durch die Durchtrittsstelle führen kann.
Zur Behandlung dieser speziellen Form der Hernien stehen ebenfalls mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. In der Regel erfolgt die Versorgung minimalinvasiv und mittels Einbringens von speziell für diese Form der Hernien vorgeformten Netzen.
Diagnose-Talk: Hernien from St. Claraspital on Vimeo.
Unsere Mitarbeitenden
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Dr. med.
Fiorenzo Angehrn
Oberarzt Viszeralchirurgie
PD Dr. med.
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Dr. med.
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Stv. Oberarzt Viszeralchirurgie
Dr. med.
Marc-Olivier Guenin
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