Enddarmpolypen und Tumore
Im Analkanal und im Enddarm können sich Schleimhautwucherungen bilden. Dies kann mehrere Ursachen haben. Zum einen handelt es sich um sogenannte Pseudopolypen, die aufgrund eines Reizzustandes entstehen wie zum Beispiel eine chronische Verstopfung, das Vorliegen eines Afterrisses oder einer lokale Entzündung. Pseudopolypen verursachen zumeist keine bis wenig Beschwerden und können sich teilweise spontan zurückbilden. Bei gegebenem Leidensdruck kann eine lokale Entfernung chirurgisch durchgeführt werden.
Wie im gesamten Dickdarm können aber auch echte Polypen entstehen welche sich über Jahre zu einem invasiven Enddarmkrebs entwickeln können. Polypen werden meist durch Blutabgänge aus dem After, übermässige Schleimabsonderung oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung diagnostiziert. Meist werden solche Polypen während einer Darmspiegelung mit einer elektrischen Schlinge abgetragen. Bei grossen Polypen oder Befunden im Bereich des Analkanals kann dies gegebenenfalls nicht möglich sein. Dann erfolgt eine chirurgische Ausschneidung des Befundes durch den After. Bei höher liegenden Befunden wird hierzu ein Operationsmikroskop (transanale endoskopische Mikrochirurgie) oder ein Endoskop zur Hilfe genommen. Das entfernte Gewebe wird anschliessend mikroskopisch untersucht. Sollte sich ein invasiver Tumor zeigen wird das weitere Vorgehen in unserem Tumorzentrum besprochen.