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Divertikelkrankheit (Divertikulose)


Divertikel des Dickdarms sind Ausstülpung der Schleimhaut durch die Darmwand. Diese bilden dann  kleine blind endende Säckchen. Divertikel finden sich sehr häufig als Zufallsbefund im Rahmen einer Darmspiegelung. Über 60% der über 60 Jährigen haben Dickdarmdivertikel. In den allermeisten Fällen machen diese keine Beschwerden und müssen nicht behandelt werden. Die Ursachen von Divertikeln liegen in einer Kombination aus genetischen Faktoren, Bindegewebeschwäche, Alter, ballaststoffarmer Ernährung und Verstopfung. Um einer Divertikelbildung oder einer Entzündung der Divertikel vorzubeugen wird eine ballaststoffreiche Ernährung empfohlen. 

Divertikelentzündung (Divertikulitis)

Die häufigste gutartige Erkrankung des Dickdarmes ist die Entwicklung von Schleimhautausstülpungen, sogenannten Divertikeln. Diese können sich, meist akut und rasch abklingend, bei etwa 25 Prozent der Patienten
wiederkehrend oder chronisch entzünden. Man spricht dann von einer Divertikulitis. Meistens ist bei Divertikelentzündung der vorletzte Abschnitt des Dickdarmes , der sogenannte S-Darm (Sgima) betroffen. Bei ungefähr einem Drittel der Divertikelträger kommt es im Laufe des Lebens zu einer Divertikulitis. Dabei handelt sich um eine akute Erkrankung, welche sich durch Unterbauchschmerzen und gegebenfalls Fieber äussert. Der Arzt stellt im Blut erhöhte Entzündungswerte fest. Je nachdem ist eine bildgebende Untersuchung wie eine Computertomographie zur weiteren Abklärung erforderlich. Ist die Entzündung auf die Darmwand selbst beschränkt, erfolgt eine konservative Behandlung mit Stuhlregulation und Anpassung der Kost. Meistens ist eine Antibiotikabehandlung notwendig. Eine wiederkehrende Entzündung nach einer erstmaligen Divertikulitis ist nicht selten. 

Bei häufiger Entzündung können chronische Bauchbeschwerden auf Grund der zunehmenden narbigen Veränderung der Darmwand (starrer Darm) entstehen. Bei schwerer chronischer Entzündung können sich auch Fistel (Gangverbindungen) zur Harnblase oder zu anderen Darmabschnitten ausbilden. Bei schwerer akuter Entzündung kann zu einem Platzen des Darmabschnittes (Perforation) mit Austritt von Eiter oder Stuhl in die Bauchhöhle kommen. In diesem Fall ist eine notfallmässige Operation über einen Bauchschnitt – und oft auch die vorübergehende Anlage eines künstlichen Darmausganges – notwendig. 

Bei chronischer Divertikulitis ist die genaue Abwägung der Vor- und Nachteile einer geplanten Entfernung des betroffenen Dickdarmabschnittes empfohlen. Eine geplante Dickdarmteilresektion kann in einer minimal-invasiven Technik mittels Schlüssellochmethode (laparoskopische Sigmaresektion) durchgeführt werden.  Über 4 kleine Schnitte (0.5 – 2 cm) sowie eine Inzision im Unterbauch (6 – 8 cm) über welche der Darmabschnitt aus der Bauchhöhle geborgen wird, lässt sich der chronisch entzündete Dickdarmabschnitt entfernen. Ein künstlicher Darmausgang (Stoma) ist bei dieser Operation nicht  notwendig. 

Dank eines strukturierten Rehabilitationsprogramms vor, während und nach der Operation ist eine komplikationsarme und schnelle Erholung gewährleistet.